Der MTC auf großer Urlaubstour


Nach dem letzten Zweiwochenurlaub vor zwei Jahren stand nun der der nächste lange MTC-Urlaub an. Auf Vorschlag von Otto N. nahmen wir uns diesmal Südtirol vom 23. August bis 6. September zum Ziel. Untergebracht waren wir in der Pension Friedheim und die Camper am Campingplatz Schlosshof.

Die Anfahrt, die Touren und die Heimfahrt sind für Navis in einer Datei hier als gdb- oder gpx- Dateie downloadbar.

Nach der Anfahrt über die A7, Reute, Fern- und Reschenpass erreichten, da ja jeder noch so seine Verpflichtungen hat, die Ersten unser Ziel von Samstag und die letzten am folgenden Mittwoch.
Mit unserer Pension hatten wir einen wirklich guten Griff getan. Gepflegt wie ganz Südtirol. Dann noch die freundlichen Gastleute und mit dem tollen Frühstück musste es einfach ein super Urlaub werden.
Für Otto N. war die Ankunft am Campingplatz nicht so toll. Anscheinend hatte Otto F. (unwissentlich) dafür gesorgt, dass sie erst am Montag am Campingplatz erwartet wurden :-(

Nachdem am Sonntag ausgeschlafen wurde, die Moppeds abgeladen waren und der Stellplatz am Campingplatz hergerichtet war, erkundeten wir die nähere Umgebung zu Fuß. Das Ziel, der Labyrinthgarten in Tscherms und das direkt daneben liegende Cafe (ohne Kuchen) erwies sich preislich als recht "exklusiv". Daher machten wir uns nach einer kurzen Sitzprobe direkt wieder auf den Rückweg, um in der Fußgängerzone von Lana Latte, Cappuccino, Apfelstrudel und Eis (LCAE) zu genießen.


Am Montag starteten wir nach einem ausgedehnten Frühstück zu unsere ersten Motorradtour. Das erste Ziel war das Uldental, direkt in südwestlicher Richtung von Lana gelegen. In Lana schon beginnen hier die ersten Serpentinen mit schönster Aussicht auf Lana und das Etschtal.

Am Ende des Uldentals befindet sich ein von einem höher gelegenen Gletschersee gespeistes Wasserkraftwerk, der Weissbrunner See, die KnödlMoidl und Parkplätze.
Nach einer kurzen Wanderung eine LCAE-Pause bei der KnödlMoidl mit Ausblick auf den Weissbrunner See und das beeindruckende Uldental.
Auf der Rückfahrt aus dem Uldental bogen wir kurz nach Sankt Walburg nach rechts ab, um über den Mendelpass bei Eppan das Etschtal zu erreichen. Hier bot sich eine überwältigende Aussicht über die Sadt Bozen mit den umliegenden Gebirgen.
Durch kleinste Dörfer und Apfelplantagen erreichten wir wieder Lana um die Nachzügler vom Eisenberg zu begrüßen.


 

Heute am Dienstag stand die Besichtigung von Meran auf der Tagesordnung. Gefahren wurde mit den selbst mitgebrachten wie auch mit den von der Pension kostenlos ausgeliehenen Fahrrädern.


 

Auffallend war die Sauberkeit und der gepflegte Zustand der Stadt.


 

Eispause bei dem nach Ottos Worten "besten Eisstand" in ganz Meran.


 

Blumen über alles in den Parkanlagen von Meran. >

 

In Lana wieder angekommen waren nun die Nachzügler von Niesig am Campingplatz zu begrüßen. Liselotte hatte Kuchen mitgebracht und somit wurden wir von den Campern zum Kaffeetrinken mit allem Drum und Dran eingeladen.

Am Mittwoch war wieder motorradfahren angesagt.
Die Ziele waren das Schnals- und das Martelltal, die beide vom Vinschgau (Etschtal zwischen Meran und Mals) abzweigen.

Der Eingang zum Schnalstal bei Naturns, der aus einer beeindruckende Felsenschlucht besteht, muss heute leider durch einen Straßentunnel "umfahren" werden.

< Sehr schön gelegen und mit türkisem Durchblick der Vernagt Stausee.

Das Ende des Schnalstals gibt bei dieser Jahreszeit nicht viel her. Ein Hotel mit einer durch die Natur gegerbten Holzverschindelung, ein paar wenige Häuser, ein Cafe für die obligatorisches LCAE-Pause und ein Souvenierladen.
Vieleicht sollte man bei einem nächstes Mal die Sessel- oder die Kabinenbahn benutzen, um einen Panoramablick der Bergwelt zu erhalten.
Das soll nun aber nicht heißen, dass sich das Tal nicht lohnt, denn die An- und Abfahrt durch das Tal macht es auf alle Fälle wert.

Weiter im Vinschgau zweigt bei Latsch das Martelltal in die Ortlergruppe ab.
Auch dieses Tal ist eine Empfehlung. Ganz besonders die Kehren auf den letzten Metern sind eine Herausforderung.

< Dieses schöne Bild bietet sich aus dem Martelltal in den Vinschgau.

Am Abend konnten wir die letzten Nachzügler aus Willingshain begrüßen. Da wir nun alle beisammen waren, musste das nun erstmal richtig unter der Markise der Pension begossen werden. Leider galt hier "Last Order" um 23:00 Uhr. Man könnte aber auch sagen "das war gut so".


Heute am Donnerstag stand die Rundfahrt Jaufenpass, Penser Joch mit Stadtbesichtigung Sterzing (für LCAE) auf dem Tagesplan. Etwas nervig war die Fahrt von Meran durch das Passeiertal nach Sankt Leonard. Durch die seit Anfang 2007 straßenverkehrvorschriftsmäßig angezogenen Zügel und den möglichen Durchgriff der italienische Rennleitung musste man als Guide bei den vielen aneinanderhängenden Ortschaften und Geschwindigkeitsbeschränkungen den Blick in allen Ecken haben.

Besonders hervorzuheben an dem Rundkurs sind die letzten Kilometer vor Bozen im Pensertal. Diese Felsenschlucht ist erst sehr spät für Fahrzeuge passierbar gemacht worden. Hierzu wurden jede Menge kurze Tunnel wie an einer Perlenschnur aufgereit.

< Schloss Runkelstein am Ende des Pensertals.

Zum Abendessen kehrten wir in Lana beim "bekannten" Pfefferlechner ein. Einzig was uns gefiel war das Ambiente. Der Preis hat mit der Qualität nach unserer Ansicht nicht zusammengepasst.

 

Weil wir nun erstmal alle genug vom MTC hatten, legten wir am Freitag ein ZBV-Tag ein.
Der wurde genutzt zum Ausschlafen, Einkaufen, Faulenzen am Pool, Radtour Richtung Bozen, usw.
 

Samstag. Heute ist Wandertag. Mit dem Bus fuhren wir über Meran nach Töll (für 2€/Person, das geht). Hier beginnt direkt bei dem Stauwerk der Etsch der Marlinger Waalweg. Der Weg führte uns durch alle Vegetationsarten, die Südtirol zu bieten hat, wie Wald, Wiesen, Weinberge und Apfelplantagen (für die kleine Zwischenmalzeit). In größeren Abständen befinden sich Möglichkeiten zur Einkehr. Bei dieser heutigen Anstrengung durfte es auch mal etwas mehr sein wie nur LCAE.


 

< Blick vom Waalweg in Richtung Bozen.
Im Vordergrund Marling, links im Hintergrund Burgstall und rechts hinter den Apfelbaumblättern Lana.


 

Blick vom Waalweg auf Meran.
Im Hintergrund das Passeiertal.

Zum Abendessen hatten die Camper eingeladen. Sie residierten auf dem Campingplatz Schlosshof, einer nach ihren Worten sehr kompfortablen Einrichtung.

Die zum Abendessen notwendige Nahrungsmittelbeschaffung erfolgte durch die Fleischspende von Otto F. bis zur Bottelparty.

Die Gemütlichkeit so einer Runde mit der Campingathmosphäre und einem Gekühlten hat schon was.

Danke an dieser Stelle nochmals für die Einladung.

Heute war Sonntag. Auf Ottos Vorschlag besuchten wir "Meran 2000" und das "Knottnkino". Beide Ziele lagen an einer östlichen Rundfahrt von Lana nach Meran, Hafling, Terlan und zurück nach Lana.
Bei "Meran 2000" handelt es sich um eine östlich von Meran auf einem Hochplateau gelegene Freizeitanlage mit einem breit gefächerten Angebot für jede Jahreszeit.

Zum Knottnkino braucht eigentlich garnichts gesagt zu werden. Die Klappstühle, vielleicht etwas hart in der Polsterung.


 

Unterscheiden tut sich das Kino allerdings im Filmangebot. Hier ist die Natur der Film. Einfach hinsetzen und genießen. (Heute leider etwas trüb)

Irgendwie bekommt man das aus den Montagen nicht raus. Die sind niemals richtig gut. So auch dieser nicht. Deshalb die schlechten Ereignisse gleich am Anfang, denn dann sind wir das schonmal los: Wetter Note 3-, Freiflug aus WoMo mit unsanfter Landung, Motorradbatterie leergesaugt und der Guide hatte gleich am Start das Rudel verloren.

So und nun in die Dolos. Das Wetter hätte anfangs nun wirklich besser sein können. Es hat aber nicht geregnet, also war es gut.
Die Dolos muss man erleben. Mit noch so schönen Bildern lassen sich diese Eindrücke nicht darstellen.


Unsere Tour führte uns von Lana nach Bozen, durch das Eggental, über den Karerpass, das Sellajoch, das Grödner Joch, das Pordoijoch wieder durch das Eggental zurück nach Lana.
Mit den drei Jochs hatten wir somit die Sellagruppe einmal umrundet.

Zum Nachmittag wurde das Wetter sogar recht angenehm.

Mit nun genügend Kehrenerfahrung haben wir uns am Dienstag dem Stilfser Joch gewidmet.

Man kann es zwar beschreiben, man muss es aber erleben.

Bei der Auffahrt zum Stilfser Joch erlebten wir die "schlechteste" Straße während unserer zwei Wochen. Die Bezeichnung "schlecht" darf man dabei allerdings nicht mit unseren heimischen Straßen gleichsetzen. Diese Straße entsprach mal nicht der ansonsten erstklassigen Straßenqualität wie sie sonst in ganz Südtirol zu finden ist.  


 

 

Mit dem Navi "Garmin Zumo 550" am Ziel auf 2804 m.
(Wie kann das sein, wenn das Stilvser Joch 2757 m hoch sein soll?)


 

 

Hier ist ein kleiner Teil der 48 Kehren der Anfahrt zu sehen.

Die Weite der Natur ist nicht auf Bildern zu erfassen.

Zum Wetter braucht man ja eigentlich nichts zu sagen, die Bilder zeigen es. Die gesamten zwei Wochen war das Wetter bis auf den Tag in den Dolos super. Irgenwann hatte es mal nachts und am späten Nachmittag geregnet. Glück gehabt.

Am Berg werden Geschäfte gemacht mit einer Gaststätte, einem Hotel, einer Skischule, allerlei Klimbim und Bratwürstchen.

Die Rückfahrt führte uns über den Umbrail-Pass in die Schweiz auf einer zum Teil nur geschotterten Passstraße, die sich allerdings in ihrer entschärften Form recht gut hat fahren lassen.

LCAE gabs in Latsch in einem - man kann fast schon sagen - Edelcaffee, war wirklich o.K.

Zum Abendessen sind wir in Lana zum Rebmannkeller gelaufen. Hierbei handelt sich um einen für uns unter der Bezeichnung Straußenwirtschaft bekannten Buschenschank. Platz hatten wir in der gemütlichen Gaststätte an einem knorrigen Tisch unter Obstbäumen und Weinreben in einem Bauerngarten gefunden. Kann man absolut weiterempfehlen.


Heute am Mittwoch war Zeit für den zweiten ZBV-Tag. Genutzt wurde er für, na das wisst ihr selbst am besten.
Abendessen gabs heute Abend im Götzfried-Keller, auch ein Buschenschank. Dieser verwöhnte neben dem guten Essen mit einer bikenden freundlichen Tochter und kostenlosem Taxiservice, sehr angenehm.

 

 

Donnerstag. Wenn man schonmal in Südtirol ist, ist der Gardasee natürlich Pflicht. Man sollte ihn einmal gesehen haben. Die Anfahrt von Lana über die Schnellstraße bis Bozen, weiter auf der Autobahn - die Tour um den See und wieder zurück ist halt sehr lang. Und allzuviel hat der See aus der Straßenperspektive auch nicht zu bieten.



Besichtigt haben wir die Altstadt in Sirmione. Diese liegt am südlichen Seeufer auf einer in den Gardasee hineinragenden Halbinsel.

< altes Stadttor von Sirmione
 
Und hallo, was war in der Pizzeria los, hatten wir Hundehäufchen an den Schuhen? Warum waren die Bedienungen alle so unfreundlich? Anscheinend aber waren wir nur durch die Freundlichkeit der Südtiroler mittlerweile verwöhnt worden.

Freitag, der letzte Urlaubstag. Nach dem Frühstück bedeutete das: Moppeds einpacken.
Die ganzen zwei Wochen konnten wir fast unseren gesamten Fahrzeugpark von vier Moppeds, vier Pkws und drei Hängern in der Tiefgarage des Hotels abstellen, super.
Ein kleiner Wehmutstropfen war die direkte Lage der Pension an der Hauptstraße. Abhängig von der Zimmerlage konnte es schon etwas lauter sein.

Der Rest des Tages stand wieder zur freien Verfügung, um sich unter anderem um die typischen Mitbringsel wie Tiroler Speck, Pircher in allen Variationen, Äpfel usw. zu kümmern.



Zum Abendessen organisierte uns Frau Gasser, unsere Pensionswirtin, den Untermösslkeller, ein zu einer Gaststätte ausgebauter ehemaliger Weinkeller.
Das ganze wieder inklusiv Taxiservice. 




Lana at night >



Am Samstag das letzte gemeinsame Frühstück.

Das Bild gibt nochmal einen Eindruck der Pension, sauber, sehr gepflegt und sehr gutes Frühstück. Das Haus kann man absolut weiter empfehlen.



Und los gings >

Zu guter letzt:
Auffallend war der Fahrstil der Italiener und hier meine ich wirklich der Italiener. Bei der Tour um den Gardasee hatte ich das Gefühl, dass hinter den Lenkrädern nur noch Schäfchen sitzen. Im Vergleich zu früheren Zeiten mit quietschenden Reifen und Hupkonzerten konnte man es fasst schon als "langweilig" bezeichnen. Anscheinend macht sich hier die seit geraumer Zeit verschärfte Gesetzeslage bemerkbar. Diese wurde notwendig, um die im EU-Vergleich miese Verkehrsunfallstatistik zu verbessern.
Alles in Allem waren es zwei herrliche Wochen in Südtirol. Mitten in den Bergen. Alle Freizeitmöglichkeiten beieinander und nicht zuletzt die ehrliche Freundlichkeit der Südtiroler, die solch ein Urlaub zur Empfehlung machen. Wir würden dann wieder die Pension Friedheim wählen.

Mit Grüßen an die Mitglieder des MTC und alle Biker der Welt, Gerhard.